Pixar-Film „Elemental“: Wenn sich das arme Feuermädchen mit dem reichen Wassertypen einlässt - WELT (2024)

Film „Elemental“ im Kino

| Lesedauer: 3 Minuten

Von Hanns-Georg Rodek

Filmredakteur

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Im Kinomärchen ist unsere Welt wirklich für alle gemacht: Die Einwanderungsparabel „Elemental“ ist eine unglaublich kühne Schöpfung, wie sie nur von Pixar kommen kann. Der Regisseur verarbeitet darin auch Erfahrungen seiner eigenen Familie.

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Peter Sohn, der Regisseur des neusten Pixar-Films „Elemental“, heißt nicht Sohn, sondern Soeun. Sein Vater, ein Flüchtling vor der südkoreanischen Diktatur, kam 1971 mit 150 Dollar nach New York. Für 75 Dollar mietete er eine Wohnung in der Bronx, für den Rest kaufte er sich einen fahrbaren Essensstand.

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Er begann, Brezeln zu verkaufen, für einen Vierteldollar das Stück. Die Hälfte davon musste er an die Griechen abgeben, die das Brezelgeschäft in der Bronx beherrschten. Er sparte jeden Penny, bis er in einer Bruchbude ein Lebensmittelgeschäft eröffnen konnte. Es dauerte eine Weile.

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Nun hat sein Sohn einen Film gedreht, in dem eine Familie ihre zerstörte Heimat verlässt und in eine Wolkenkratzerstadt zieht, die ziemlich wie New York aussieht. Es ist keine Stadt, die sie willkommen heißt. Sie ist gebaut für Erdwesen. Und für Luftwesen, die aussehen wie dahinziehende Wolken. Und für Wasserwesen, deren menschliche Umrisse wie Wasser ständig changieren.

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Aber eben nicht für Feuerwesen, deren Rotschopf aus züngelnden Flammen besteht, wie auch die dünnen Beinchen und Ärmchen. Man muss diese animierten Wesen sehen, sie lassen sich kaum adäquat beschreiben. Es ist – endlich mal wieder – eine unglaublich kühne Kreation, wie sie eigentlich nur von Pixar kommen kann.

„Elemental“ ist im Grunde die Illustration des Sprichworts, dass Feuer und Wasser sich nicht vertragen – eigentlich. Sie werden personifiziert von dem Feuermädchen Ember Lumen und dem Wasserjungen Wade Ripple: er das Kind reicher, der Kunst zugetaner Eltern, sie das Kind armer Einwanderer, die in einer Ruine einen Lebensmittelladen aufmachen. Peter Sohns Film verhandelt die Zuwandererfrage, er verhandelt die Klassenfrage, aber er tut das mithilfe der Chiffre von den Elementen, die sich gegenseitig ausschließen.

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Diese Stadt ist eine freundliche Umgebung für die, die sie gebaut haben, und eine feindliche für jene, die neu hinzukommen. Boote fahren durch Kanäle, die wie auf Stelzen stehen wie die Gleise einer Hochbahn. Aber die Bugwelle der Boote schwappt aus dem Kanal und ergießt sich auf Menschen, die sich darunter bewegen: für Feuerwesen potenziell lebensgefährlich.

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Es gibt Dutzende solcher fantastischen Details, die in der Feuer/Wasser-Logik stehen, vom Verkehr über die Nahrung bis zu Wohnungseinrichtungen; einmal probiert Wade ein heißes Feuergericht und wird puterrot wie ein Westler, der zu viel Gochujang über sein Hühnchen gegossen hat. Und ja, ein paar harmlose Sex-Jokes haben es auch an dem disneyschen Familienzensor vorbei geschafft.

Letztlich läuft alles auf die Frage hinaus, ob Ember und Wade, ob Alteingesessene und Neuankömmlinge, ob Feuer und Wasser zusammengehen können oder ewig separiert bleiben müssen. Der Film „Elemental“ plädiert für die menschenfreundliche, die märchenhafte Lösung.

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